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Wing Chun

Wing Chun ist reine Selbstverteidigung, das Ziel einfach: einen gewaltförmigen Übergriff so schnell wie möglich zu beenden. Dafür kommen logische Prinzipien zur Anwendung. Entwickelt und praktiziert als Nahkampfsystem, bezieht Wing Chun alle Aspekte der Selbstverteidigung ein: Taktik, Distanzgefühl, Timing, Anpassungsfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, Aggressivität sowie einen praktischen Sinn für direkte Lösungen.

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Gegenwart

Die Welt des Wing Chun ist inzwischen ein großes Business. Immer neue verlockende Versprechen treten hinzu: Wing Tsun für mehr Gesundheit, mehr Zufriedenheit, mehr work-life-Balance. Wie aus einer Matroschka-Puppe treten in Akten magischer Selbstschöpfung immer neue Anbieter und Ansprüche hervor, die ihre Haut zu Markte tragen. Bezugspunkt von des Wing Chun bei train2protect sind nicht Werte ohne Maß, der Kampf an der schlaffen Epidermis oder Erlebniskorrelate, wie sie auch durch Wassergymnastik erzielt werden können. Unserem Wing Chun geht es um Praktikabilität. Ziel ist der Erwerb einer direkten Handlungsfähigkeit für den Notfall – nicht der auswendig gelernte Ablauf (der funktioniert im Notfall nicht!).

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Unterricht
Wir arbeiten konzeptbasiert, unser Unterricht folgt einer einfachen Idee: Die Funktion von Wing Chun ist Selbstverteidigung, so einfach und so direkt wie möglich. Alle dazu notwendigen Prinzipien, Strukturen und Techniken ergeben sich aus den sechs Wing Chun Formen, die Lösungen für praktische Situationen beinhalten. Lehrplan und Didaktik werden dadurch schlank und nachvollziehbar: im Mittelpunkt steht der Funktionssinn von Bewegungen im Anwendungskontext. Dabei gilt das Prinzip der Einfachheit und Direktheit, Wing Chun muss in allen Lagen und Situationen funktionieren, in der S-Bahn, auf dem Waldweg, im Auto, in der Parkgarage, am Boden etc.

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Prinzipien
Wing Chun basiert auf einfachen Prinzipen und logischen Strukturen. „Technik“ entsteht und vergeht dann spontan und flexibel – definiert durch die Situation. 

  • Sei achtsam!

  • Nimm den Raum ein!

  • Attackier gleichzeitig, immer einfach, immer direkt, immer aggressiv!

  • Bring es zu Ende!

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Formen
Die Wing Chun Formen begreifen wir evolutionär, d.h. als Träger aller wesentlichen Informationen eines Selbstverteidigungssystems, das direkt zum Punkt kommen möchte. Für den Unterricht bedeutet das: jedes Element einer Form hat im Funktionssinn klar zu sein. Formen beinhalten: 1. Technik, 2. Struktur und 3. Prinzipien. Die Form zu verstehen bedeutet gerade nicht, sie statisch (nach-)laufen zu können. Ziel ist eine variable Verfügbarkeit der Elemente, wie es die Situation erfordert (Improvisationsfähigkeit im Notfall). Die Wing Chun Formen bilden sozusagen das „Inhaltsverzeichnis“ unseres Unterrichts – dabei schreibt jeder Schüler von Anfang an sein eigenes „Buch der Improvisation“.

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Control Center & Chi Sao
Wichtiger Bestandteil des Wing Chun Unterrichts ist das sog. Control Center, sowie dessen Unterform, das sog. Chi Sao. Der Mensch ist primär ein Sehwesen. Mit keinem anderen Sinneskanal kann er mehr Informationen aufnehmen (3.000000bit/sec), zerebral verrechnen (8bit/sec) und speichern (Kurzzeitgedächtnis: 0,7bit/sec). Insbesondere im Nahkampf sind visuelle Informationsverarbeitung und Reflexleitung schnell überfordert. Wird es zu viel, kommt es reflektorisch zum Lidschluss der Augen. Eine Idee des Control Center und Chi Sau ist es, für diese Situationen einen weiteren verlässlichen Sinneskanal zu konditionieren: die taktile Informationsverarbeitung (ca. 200.000bit/sec).

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Eine uns noch viel wichtigere Idee ist es, im Control Center eine Übung zur Kontrolle und Manipulation des Masseschwerpunktes (Center of Mass) zu sehen. Vermittelt über Armstrukturen stehen dabei die Masseschwerpunkte der Übungspartner im Kontakt. Das Ziel besteht darin, den gegnerischen Masseschwerpunkt zu erobern und die dann entstehenden Chancen effektiv zu nutzen. Richtig ist dabei, was funktioniert, d.h. in einer gegebenen Konstellation die individuell einfachste und direkteste Problemlösung darstellt. 

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Anwendung
Wing Chun ist kein sportlicher Leistungsvergleich auf der Basis wechselseitig akzeptierter Regeln. Das Ziel aus Sicht des Wing Chun ist einfach: die Bedrohungssituation so einfach, schnell und direkt wie möglich zu neutralisieren. Ein zentraler Aspekt, der bei uns in jedem Training angemessene Berücksichtigung erfährt, ist demzufolge die Anwendung. Prinzipien und Strukturen aus Formen werden übersetzt in realitätsnahe Szenarien – in allen Distanzen, gegen einen und mehrere Gegner, mit und ohne Waffen. Fragen der Effektivität des Systems und vor allem der individuellen Umsetzungsfähigkeit im Sinne variabler Verfügbarkeit entscheiden sich hier.

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Wir forschen zur Verbreitung und Entstehung des Wing Chun. Hier eine aktuelle Studie zur Karriere des WT in Deutschland...

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train2protect bietet Wing Chun für Kinder ab 5 jähren sowie für Jugendliche und Erwachsene.

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